Umfrage zum Thema
Workshops und Fortbildungen
Im Rahmen einer ONLINE UMFRAGE haben wir mehr als 50 FotografInnen zum Thema „Workshops & online Fortbildungen“ befragt. Das Ergebnis und die Analyse dieser Erhebung findest du in folgendem Beitrag.
FRAGE 1: „Wie wichtig sind Ihnen als FotografIn Fortbildungen und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie in Zukunft Fortbildungen besuchen?“
80% aller FotografInnen in dieser Umfrage erachten Fortbildungen als einen wichtigen Bestandteil ihrer Arbeit. 20% aller befragten KollegInnen sehen in Fortbildungen wenig oder gar keinen Sinn. In einem sich rasch verändernden Zeitalter hat die Mehrheit der FotografInnen erkannt, dass Weiterbildung ein wichtiger Schritt ist, wenn es darum geht, am Ball zu bleiben. Das Interesse und die Bereitschaft in Zukunft an Fortbildungen teilzunehmen liegt mit ca. 65% weit über dem Mittel. Nur 9% der Befragten gaben an, dass Sie zukünftig gar keine Fortbildungen besuchen werden.
FRAGE 2: „Wie oft besuchen Sie pro Jahr eine Fortbildung, einen Workshop oder einen online Kurs?“
Auf die Frage nach der Häufigkeit, gaben mehr als die Hälfte aller FotografInnen an, man besuche im Durchschnitt eine Fortbildung pro Jahr. Die geringe Bereitschaft sich öfters als 1 Mal im Jahr fortzubilden überraschte hier. Gerade einmal 17% der FotografInnen nehmen an 4 – 5 Fortbildungen pro Jahr teil und 28% bilden sich 2 – 3 Mal pro Jahr fort. Mehr als 5 Fortbildungen pro Jahr, werden von FotografInnen offensichtlich gar nicht in Betracht gezogen. Hier zeigten sich deutliche Unterschiede, da in der 1. Frage mit 67% ein sehr hohes Interesse an Fortbildungen geäußert wurde. So ist die Bereitschaft sich fortzubilden die eine Sache, die Dinge dann aber in der Praxis auch wirklich anzugehen, eine völlig andere.
In Anbetracht der Tatsache, dass das Jahr 365 Tage hat und hier auch online Fortbildungen abgefragt wurden, ist das Ergebnis doch ziemlich ernüchternd, wenn man bedenkt, dass offenbar nur 1 Tag im Jahr von der Mehrzahl der FotografInnen dazu genützt wird, in kostenpflichtige Fortbildungen zu investieren. Ob der Grund, für die geringe Anzahl an Fortbildungen pro Jahr am Kostenfaktor Budget liegt oder an der Auslastung vieler FotografInnen wurde nicht näher erfragt. Auf die Frage, wo FotografInnen nach Fortbildungen suchen, ergab sich daher folgende Auswertung:
FRAGE 3: „Wie und wo finden Sie Fortbildungen im Bereich Fotografie?“
Hier konnten die FotografInnen mehrere Antworten ankreuzen, daher wird für jede Auswahlmöglichkeit eine 100% Quote zugeordnet. Dabei zeigte sich, dass 65% der FotografInnen über persönliche Empfehlungen zu Fortbildungen kommen. Über 76% finden Fortbildungen in Sozialen Medien und 67% über Eigenrecherche. Messen und Fotofachgeschäfte sowie Printmedien spielen mitgerade einmal 15% kaum noch eine Rolle laut dieser Auswertung. Dies könnte auch einer der Gründe sein, warum das Geschäft mit den Fotomessen immer weniger wird und selbst große Messen, wie die Photopia in Hamburg, ihre Tore für 2024 geschlossen haben. Setzen wir dies nun in Relation mit der Frage zuvor, ob das Angebot ein Grund für die geringe Anzahl an Fortbildungen ist, so muss klar angemerkt werden, dass es offenbar nicht an den Angeboten mangeln kann, wie ein Zitat belegt.
„Es ist mittlerweile schwer, Profis und kompetente Vortragende zu finden, da der Markt schon so überfüllt ist und einfach schon jeder Workshops macht. Dieser Überfluss und die ständige Werbung von vielen Laien, hat mein Interesse an Workshops zunichte gemacht. Bin da manchmal nur noch genervt.“
Die digitale Medienlandschaft und das Internet sind voll von Fortbildungen, offensichtlich scheint dies aber zunehmend mehr für Verwirrung zu sorgen als von Nutzen zu sein. Die Vielzahl an Angeboten macht es für FotografInnen offenbar äußerst komplex, gute und qualitativ hochwertigen Fortbildungen von schlechten Fortbildungen und Angebote im Bereich der Fotografie zu selektieren. Sind also viele Fotografinnen einfach Fortbildungsmuffel oder einfach nur gesättigt vom Überschuss der tausend Gratisangebote? Aus diesem Grund wurde die Zusatzfrage nach den Erwartungen hinsichtlich einer Fortbildung gestellt.
FRAGE 4: „Was erwarten Sie sich also FotografInnen von einem Workshop oder einem Online Kurs?“
Dabei zeigte sich, dass besonders der praxisorientierte Input wichtig ist. Mehr als 84% waren der Meinung, dass praxisorientierter Input und konkretes Know-How relevant sind. 74% sind der Auffassung, dass Praxis vor Ort dazu gehören, dicht gefolgt von einer/einem kompetenten Vortragenden mit 63%. Daraus lässt sich ableiten, dass FotografInnen selbst Hand anlegen wollen und dabei sein möchten, wenn es um Fortbildungen geht. Für 30% der Befragten waren auch Demoshootings und Live-Shootings zum Zusehen hilfreich, was besonders bei online Fortbildungen ein wichtiges Element darstellt.
Zwei weitere Zitate dazu waren: „Nachlesematerial, Videoaufzeichnungen (immer wieder ansehbar)“ sowie „Aufzeichnungen, um später nachschauen zu können“
FRAGE 5: „Was die bisherigen Erfahrungen und das Interesse an Workshops und online Fortbildungen anging…“
… so zeigte sich ein hohes Maß an Zufriedenheit. Über 76% stimmten dabei mit „Gut“ bis „Sehr Gut“ ab. 89% aller befragten FotografInnen würden demnach auch in Zukunft Interesse an einer Fortbildung haben.
FRAGE 6: „Wie viel sind Sie bereit, für einen Workshop oder online Kurs auszugeben?“
Die Gretchenfrage war schlussendlich, ob FotografInnen bereit sind, für Fortbildungen auch Geld in die Hand zu nehmen. Dabei zeigte sich eine hohe Zahlungsbereitschaft. Mehr als die Hälfte, also 53% der FotografInnen gaben an, bis zu 1000,- Euro oder mehr in eine Fortbildung zu investieren. 30% zogen die Schmerzgrenze für sich bei 300,- Euro. Nur ein geringer Prozentsatz von 11% fiel dabei in die Kategorie S-Budget. Zwischen 150,- Euro und 1000,- Euro ist also alles möglich, sofern der Inhalt und die Praxis stimmen.
FAZIT der Umfrage: Die Bereitschaft zur Fortbildung unter FotografInnen ist gegeben, sofern man sie nicht öfters als 1 mal pro Jahr außer Haus locken möchte. Am Preis kann es auch nicht liegen, wenn FotografInnnen bei Fortbildungen fernbleiben. Vielmehr scheint es eine Frage der richtigen Werbung und Positionierung im Internet zu sein, dicht gefolgt vom richtigen Inhalt und dem Praxisinput vor Ort und der kompetenten Selbstvermarktung als Experte oder Expertin im jeweiligen Fachgebiet. Wer diese Kombination beherrscht, der darf sich über klingelnde Kassen und FULL HOUSE, bei seinem nächsten Workshop oder online Seminar, freuen!