DIE NEUE FUJI X100VI
NUR EIN HYPE ODER DOCH MEHR?
Alles nur ein Hype?
Zur Zeit löst keine andere Kamera so einen Hype in sozialen Medien und der Fotobranche aus wie die NEUE FUJI X100VI. Obwohl seid Monaten überall ausverkauft, gelang es mir dennoch ein Exemplar zu bekommen. Bereits ein paar Wochen zuvor durfte ich die XT2 von FUJI für eine Woche lang von einer lieben KollegIn testen. Anfangs war ich mir nicht sicher, ob am HYPE um FUJI etwas dran ist oder ob es einfach nur kluges Marketing ist. Wenn man die technischen Daten der Kamera außen vor lässt, denn Betriebsanleitungen kann jeder lesen, so fällt eines sofort auf: Die Teile von FUJI machen richtig Bock auf Fotografie.
Mit der neuen FUJI X100VI bringt FUJI ein 40 Megapixel Monster auf den Markt das ein Gegenäquivalent zu den Modellen der LEICA Serie darstellen soll. Eines hat FUJI schon mal klar geschafft, kein Mensch redet plötzlich mehr über LEICA, alle reden nur noch über FUJI auf YouTube und Co. Was anfangs als Fail gesehen wurde bei der Produktion der Kamera, entwickelte sich rasch zu einem luxuriösen Marketing Geniestreich. Die limitierte und nicht verfügbare Produktionslinie der FUJI X100VI und der Hype sorgten regelrecht dafür, dass alte Modelle der Kamera im Preis durch die Decke gingen. Wie ich schlussendlich selbst an eine NEUE FUJI X100VI kam, mit nur 6 Wochen Wartezeit, bleibt mir ein kleines Rätsel, lässt der Hype der Cam nicht wirklich nach. So hat sich entweder die Lieferkette verbessert in den letzten Monaten, durch die Auslagerung der Produktion nach China oder aber es hat jemand richtig gute Connections am Ende gehabt oder aber hier herrscht einfach nur viel Wind um nichts!?
Was macht die Cam so anders?
Optisch fällt auf, dass die Cam extrem edel rüber kommt und super hochwertig verarbeitet ist. Bei einem Preis von knapp 1800 Euro ist sie zwar kein Schnäppchen aber durchaus im mittleren Segment dabei. In der Regel kostet eine Kamera eines anderen Herstellers mit ähnlicher Megapixel Anzahl und Vollformatsensor fast das doppelte. Beim Sensor hat FUJI den neuen Sensor der großen Schwester eingebaut, den wir aus der GSFX Serie kennen. Dahingehend hat man also das BESTE vom BESTEN in die kleine Kamera verbaut. Da ich ein paar Monate davor die GFX2 in der Hand gehalten habe, lässt sich also durchaus sagen, dass der Sensor schon eine wilde Ansage ist. Wie sich all die neue Technik in so einer kleinen Kamera ausgehen kann, samt Bildstabilisator, bleibt mir ein völliges Rätsel.
Der Fun Factor bei FUJI liegt deutlich im optischen Design als auch an den Filmlooks und der Bedienbarkeit. So hast du als Fotograf kein mühsames Editing mehr, sondern kannst die Bilder in einem fertigen Look, „Right Out of Cam“, rausballern. Durch das handliche Design bekommt man die Kamera easy in jede Tasche und sie fällt nicht auf, wenn man damit in der Stadt oder am Strand umher läuft. Der Display ist groß genug und durch den elektronischen Sucher lässt sich problemlos ein fertiges Bild zaubern, noch bevor man den Auslöser drückt. Wer nicht auf elektronische Sucher steht der kann auch ganz retro arbeiten und die Funktion ausschalten. Die wahre Granate bei FUJI versteckt sich aber im neuen Bildstabilisator. Dieser ermöglicht es längere Verschlusszeiten aus der Hand zu fotografieren! Für jeden ambitionierten Streetfotografen also ein ziemliche Waffe, wenn man bedenkt, dass man sich so, die mühsame Stativschlepperei erspart.
Nach einer Woche mit einer geliehenen XT2 fiel auf, dass die Kameras von FUJI wie CRACK sind für mich. Egal wann und wo, ich hatte sie immer dabei und habe so ziemlich jeden Mist fotografiert den ich gefunden habe. Egal ob Family Shot, Essen, Wedding oder Architektur. Von der Hochzeit bis zum Urlaubsfoto ist alles möglich mit nur einem Objektiv. Für mich als Portraitfotograf eröffnete sich so eine neue Welt an Möglichkeiten in andere Bereiche hinein zu stolpern und ich entdeckte durchaus meine Begeisterung für Architektur und Licht.
Durch die 40 Megapixel der neuen FUJI X100VI reicht die Auflösung am Ende des JPGs locker für jeden größeren Auftrag oder Print aus. Die Handlichkeit und simplicity der Kamera sorgte zudem dafür, dass selbst meine Frau anfing Bilder mit der Cam zu machen. Die FUJI X100VI ist hier allerdings etwas komplexer, da man doch mehrere Dinge einstellen muss/kann und der Schieberegler am Objektiv etwas gewöhnungsbedürftig ist was die Blende angeht. Das Problem mit dem Knöpfen wie bei der XT2 hatte ich aber bei der X100VI gar nie. Die Cam selbst kann übrigens auch 4K und 6K Videos was ziemlich nützlich sein kann für Reels. Da ich selbst aber nicht zu den Vloggern gehöre, kann ich dies nur begrenzt beurteilen. Für coole Urlaubsvideos und kurze Sequenzen reichte es aber völlig aus, dank des Bildstabilisators und auch hier kann, dank der Filmsimulationen, sofort ein cooler Filmlook gezaubert werden.
Richtig krass wurde es, als ich versucht habe die Bilder direkt auf das Handy zu bekommen. Was bei Sony so gut wie gar nicht klappt und extrem mühsam ist, ist mit Hilfe der FUJI App und Bluetooth problemlos möglich. So kann man seine fertigen Bilder von der Cam easy aufs Handy laden und so auf social Media teilen. Für mich ein absoluter Gamechanger in der Fotografie und für social media, wenn es darum geht, stylischen und hochwertige Content rasch zu produzieren und online zu stellen und ein absolutes Kaufargument für die Kamera! Wenn man also nicht wie ich zu den, zu Hause Bearbeitern gehört, sondern die Kamera als Werkzeug sieht um rasch an Ziel zu kommen, so ist die FUJI mit Abstand das coolste Geschoss, dass ich in all den letzten Jahren in der Hand gehalten habe. Eine mächtige Ansage in Richtung anderer Hersteller wie NIKON, SONY oder CANON die hier richtig nachziehen müssen.
Einziger Nachteil den ich an der FUJI XT2 gefunden habe, waren die vielen Knöpfe. Hier und da kommt man besonders leicht an Knöpfen an und verdreht so versehentlich die Einstellung. Bei der X100VI ist dies besser gelöst, da weniger Knöpfe auf der Rückseite, mit dem Unterschied, dass die Cam ein fix verbautes Objektiv hat. Dieses ist allerdings für mich als Portraitfotograf etwas gewöhnungsbedürftig gewesen. Durch den großen Bildausschnitt muss man ziemlich aufpassen was im Hintergrund zu sehen ist. So eignet sich die Cam für Portraitaufnahmen nur dann, wenn du keine Massen in deiner Umgebung hast. Für Street- und Architekturfotografie sowie Landschaft, spielt die Cam aber richtig Ihre Stärken aus. Durch die kräftigen Farben und unterschiedlichen Looks, lassen sich mühelos irre coole Fotos zaubern.
Besonders was die Farben angeht, war ich ziemlich beeindruckt von dem kleinen Teil. Überrascht war ich schlussendlich von der Leistung und Auflösung und so sind in drei Tagen mehr als 200 GB an Bildern easy zusammen gekommen durch die 40 Megapixel Leistung.
Wem würde ich eine FUJI empfehlen:
- Als Zweitkamera ist das Teil echt ein Must-Have, wenn man nicht bereit ist 4000 Euro für eine Leica auszugeben und schönes Design, sowie modernere und bessere Technik möchte.
- Für Content Creator erscheint die Cam ebenfalls perfekt und ziemlich praktisch, durch die fertigen Looks und die rasche Möglichkeit, Bilder direkt von der Kamera auf das Handy zu bekommen.
- Für alle Hobby- und ProfifotografInnen die in die Fotografie einsteigen möchten, macht die Cam einfach richtig Spaß an der Fotografie.
- Für Profis, die die Nase voll haben von viel Schlepperei und teurem Equipment und mühsamer Bildbearbeitung bei kleineren Jobs eignet sich die Kamera ebenfalls.
FAZIT: Der HYPE um die Fuji ist also in meinen Augen irgendwo nachvollziehbar, erfüllt die Kamera doch einige der sehnsüchtig erwarteten Wünsche, die viele Fotograf:innen im Markt haben. Für mich wäre die absolut idente Kamera vom Design, wie die X100VI her, nur mit Wechselobjektiven, ein absoluter Grund dafür, sogar den Hersteller zu wechseln am Ende des Tages. Nach drei Tagen mit der neuen FUJI X100VI freue ich mich auf mehr Erfahrungen und weitere Bilder!