WORKSHOP & KEYNOTE
FOTOMESSE TIROL 2024
Als im September das Telefon klingelte hatte ich bis dato nur die P+A am Schirm. Doch als Bernd frohlockend am Hörer sprach: „ Kommst? MainStage und Workshop wären frei für dich?“, musste ich nicht lange überlegen. Wenn die Fotomesse Tirol anklopft, muss man einfach am Start sein. Bereits im Jahre 2019 durften wir als TEAM erstmals ein Gastspiel dort geben und waren ziemlich geflasht vom Andrang. 2024 sollte jedoch die Erwartungen um einiges übertreffen.
Relativ rasch zeigte sich im Vorverkauf, dass Keynote als auch Workshop gut ausgebucht waren bei uns, dennoch ist dies am Ende immer ein „Gamble“, denn die 20% Quote der ausfallenden TeilnehmerInnen hast du in der Regel immer. Etwa eine Woche vor der Messe klingelte erneut überraschend mein Telefon, unser Model für den Workshop war dran und die Message war alles andere als erquickend: „Scheiße, ich bin krank und lieg im Krankenhaus!“ Also musste 4 Tage vor der Messe Tirol Plan B aus der Schublade geholt werden und so durchforstete ich mein Netzwerk an Models und fand Juliana. Ein Model aus der Ukraine mit Wohnsitz in Innsbruck. Obwohl ich die Dame kaum kannte war klar, auf die Girls aus der Ukraine ist verlass, die stehen das Ding alle!
Freitag Mittag traten meine Frau und ich schließlich die Reise nach Tirol an, dass wir allerdings knapp 7h unterwegs sein würden ahnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner von uns. Das Wetter war derart bescheiden, dass wir trotzt Audi Quattro Aqua Planing hatten und als Draufgabe durfte wir auch noch Bekanntschaft mit einem Geisterfahrerschild machen, dass weder ich, noch meine Frau, in all den Jahren zuvor im Straßenverkehr, jemals gesehen hatte. Nach einer etwas mühsamen Anfahrt durften wir uns aber im RUFI`s Hotel in Innsbruck, über leckeres Essen und zwei Nächte freuen, die Foto Lamprechter spendierte.
Am Samstag startet der Tag relativ früh für uns. Und so läutetet bereits gegen 8 Uhr morgens der Wecker und während ich das Frühstücksbuffet crashte, war meine bessere Hälfte mit „schön machen“ beschäftigt. Gegen 9 ging es für uns auf die Messe und der anfänglich Eindruck von, „Viel ist nicht los und alle wirken krank und angeschlagen“ wurde rasch von meiner inneren Stimme übertönt: „Performt wird und wenn nur Einer drin sitzt, dann performen ich halt für den wie Gott!“ Als man aber begonnen hat, 5 Minuten vor der Keynote, Sessel nach rein zu stellen war klar, um Besucher der Keynote brauchen wir uns alle hier keine Sorgen mehr machen, wo auch immer die auf einmal alle herkamen! Der Vortrag selbst verlief relativ entspannt, doch als ich nach meiner Keynote mit Anfragen zu noch verfügbaren Workshop Tickets bombardiert wurde war klar: „Das wird jetzt aber interessant zu Mittag“
Als ich nach meiner Keynote mit unserem Model Juliana zurück auf die Messe ging und wir uns davor noch auf Englisch abgesprochen hatten, nahmen wir die Stiegen hinauf in unseren Workshop Raum. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob die vielen Personen auf der Stiege von einem anderen Workshop raus kamen oder ob die zu uns wollten. Unbeachtet des Treibens betraten das Model und ich den Raum und noch bevor ich den Laptop in der Hand hatte und mich den Stühlen erneut zudrehen konnte, war die Bude plötzlich voll.
Die kurz aufkommende Unsicherheit aller Beteiligten im Veranstaltungskomitee wurde mit meinen Worten: „Nach Hause schicken wir keinen!“ elegant entschärft. Was dann allerdings folgte, war auch mir nicht mehr ganz egal! Da saßen wir also nun, ich, ein Model, meine Frau und eine volle Hütte von Menschen, die gespannt darauf wartete was nun passieren würde. Rückblickend betrachtet wurde mir erst im Nachhinein auf den Videos klar, wie viele Leute das eigentlich wirklich waren. Im „Tun“ war ich schlichtweg damit beschäftigt zu performen und Gas zu geben! Die Fotos sprechen aber denke ich für sich!
Das manche TeilnehmerInnen in ihr Feedback geschrieben haben, dass zu viele Leute waren, kann ich voll und ganz verstehen. Leider ist dies immer heikel zu entscheiden, denn wo zieht man die Grenze? Wem sagst du am Ende: „Sry du nicht und du schon?“ Schlussendlich war für mich als Workshopleiter eines klar: „Der Zugang zu Bildung, sollte nicht aufgrund einer fehlenden Anmeldung scheitern, wen es in meiner Macht steht, dies zu verhindern!“ Im schlimmsten Fall, hätten wir vll. sogar jemandem den Zutritt verweigert, der sich regulär zuvor ein Ticket gekauft hätte?! Da ich es aber gewohnt bin, auch mal mit 60 Kindern alleine in einem Turnsaal einer Volksschule zu performen, war für mich klar: „Wer 60 kleine Kindern in einer Turnstunde bändigen kann, der schmunzelt maximal bei 60 Erwachsenen!“
Schlussendlich tat ich das was ich am besten kann:“Gas geben und volle Kanne rein marschieren!” Wir hatten jedenfalls eine riese Freude und eine tolle Zeit in Tirol, mit einem super motivierten Publikum in beiden Settings und einer mega Organisation der Fotomesse Tirol vorab. Auch unser Model hat richtig geil performt und anständig Spaß daran! An dieser Stelle bleibt nur nochmals ein großes DANKESCHÖN an die FOTO MESSE TIROL auszusprechen sowie FOTO LAMPRECHTER und unserem MODEL für den mega Tag! Wir freuen uns über ein baldiges Wiedersehen, in diesem oder im nächsten Leben <3