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Wie kann ich Licht Outdoor erkennen?

Das Thema Licht ist natürlich eine wilde Hausnummer, gerade wenn man wie ich 99% der Zeit Outdoor arbeitet. Ich kürz das Thema daher jetzt hier mal ab, ohne in der Theorie alles zu zerbröseln, wie Licht entsteht und wie wir Licht wahrnehmen etc. weil dann raucht dir der Kopf!

Früher hätte ich gesagt, ich mach da viel nach Gefühl, nachdem ich mich aber 2023/24 mit meinem Produkt „Light Guide“ mehr dazu beschäftigt habe, war relativ schnell klar, ich nutz schon immer wieder ähnliche Spots. Licht lesen kann man also lernen! Das lernst du am BESTEN im LEARNING by DOING draußen! Das klingt total merkwürdig aber es ist wirklich so. Ziel ist es am Ende Licht lesen zu können wie ein Buch. Das Problem Outdoor ist aber, Licht besteht ja nicht aus Buchstaben die wir in der Schule lernen wie unser Alphabet, sondern Licht ist extrem wandelbar.

Ein Buchstabe im Alphabet bleibt ein Buchstabe, er verändert sich nicht beim Lesen. Ein Buchstabe oder Laut „A bleibt ein A“, wenn ich das mal verstanden habe, kann ich relativ rasch Wörter und Sätze erlesen. Licht hingegen ist wie „ein Buchstabe der sich alle 5 Sekunden in einen anderen Buchstaben verwandelt“. Das macht es so komplex und deswegen benötigt man dafür ziemlich viel Praxiswissen und Übung. Mit der Zeit lernst du zu verstehen, was für ein neuer Buchstabe entstehen wird, da die Abfolge immer die gleiche ist bei Licht.

Viele FotografInnen verharren gerade Outdoor oft in einer Situation, im Glauben da ist es super, sie bauen dann irgendwas unter enormen Aufwand auf, dabei wär es 6 Meter weiter noch viel besser oder vll. ist es in 5 Minuten bereits anders. Oft reicht es, wenn man zwei Schritte weiter geht oder sich einmal umdreht und das Licht ist bereits völlig anders. Mein Tipp an dich daher: Augen auf und nix scheißen, einfach Set abbrechen und weiter gehen, wenn das Licht nicht fetzt und es woanders nochmal probieren! Am Ende sollst du das Bild ja nicht retten müssen in der Postproduktion!

Grundsätzlich schaue ich bei Plätzen nie auf das was im Hintergrund ist, sondern wirklich eher, wo sind coole Lichtspots, Kegel oder wo bounced vll. das Licht von wo her oder retour. Würde bei Portraits mit Bokeh auch wenig Sinn machen sich auf. Den Hintergrund zu fokussieren! Dennoch macht es aber einen großen Unterschied, ob du in einer Stadt fotografierst oder am Land. In Städten bist du oft sehr beschränkt vom Platz, also da hast oft gar keine Chance, großartig etwas aufzustellen wie einen Reflektor, einen Scrim etc. Außerdem brauchst du wieder einen Assistenten, der kostet wieder Geld etc. Ich arbeite daher oft ganz viel, mit indirektem Licht über Fassaden, Wände oder über Gebäuden. Grundsätzlich reflektiert jede Oberfläche Licht und manche Oberflächen eigenen sich besser und andere weniger gut. Hier sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Licht kannst du in einer Stadt leicht am Boden oder Wänden erkennen. Mein Tipp an dich daher: Augen auf und den Boden oder Fassaden bewundern, die verraten oft schon alles!

Es wird wundern aber es macht auch einen enormen Unterschied wo ich auf diesem Planeten bin! In Californien zB: kann du Looks machen, die gehen bei uns gar nicht, weil sich dort die Sonne völlig anders verhält, weshalb dort auch extrem viele Filme gedreht werden und Werbespots etc. Dasselbe ist am Meer der Fall, viele FotografInnen pilgern zB nicht nach Capetown, weil es dort so toll ist (da wird ja gefühlt jeder zweite Frau umgebracht auf der Straße) sondern weil du dort halt gerade für Bademode abends oder morgens extrem krasses direktes Sonnenlicht hast, das hast du bei uns gar nicht. Oder Portugal Algave, das ist der neue Hotspot für alle LandschaftsfotografInnen, weil es nirgends so krasse Single Surf Spots gibt, wo kein Mensch ist, wie dort! Da hast du echt Kilometern an Küstenstraßen mit Surfern wo dir keiner ins Bild rennt und mit der Sonne Abends und dem Meer, wirkt das halt wie gezeichnet!

Deswegen nicht wundern, wenn deine Urlaubsbilder vll. völlig anders werden als die Bilder vor deiner Haustüre. Salzwasser reflektiert Licht ganz anders als es bei uns in Österreich der Fall ist, wenn du am See in Klagenfurt stehst. Daher mein Tipp: Halte auch in anderen Ländern und Orten stets die Augen offen nach coole Lichtsituationen.

Wenn der Himmel bedeckt ist, ist es nochmal schwerer finde ich Licht abzuschätzen, denn dann siehst du ja nichts und alles ist grau. Da wird dann jedes Bild matsch, da kannst du dann schon echt zaubern und musst was am Kasten haben in der Postproduktion wenn du das noch retten willst!

In solchen Fällen nutze ich dann gern Rotolight als Hilfe, weil ich den Lichtern von Rotolight konkret sagen kann, was sie für mich tun sollen und mit wie viel Power ich reingehen will und in welcher Farbtemperatur. Hier kannst du Tageslicht super ergänzen und. auch mal die Sonne von der Farbtemperatur simulieren! Ein Blitz, egal ob Aufsteckblitz oder großes Kaliber, war da für mich keine gute Lösung, da der meist nur Vollgas oder gar kein Gas kennt und alles hatte am Ende immer einen kühlen Touch, was halt für jemanden wie mich, der sehr natürlich shooten will, gar nicht gepasst hat. Daher mein Tipp an dich: Mut zu Neuem, nur weil alle einen Blitz verwenden, muss es nicht auch für dich passen.

Ein anderer Trick ist auch sich Licht selber zusammen zu zimmern. Peter Lindbergh hat dies ganz oft gemacht, indem er dann ganze Lichttunnel vor Ort konstruier hat, sowas geht natürlich auch irre gut, weil du Licht so, konkret steuern kannst wie bei einer Softbox. Natürlich ist sowas aber mit irre viel Equipment und Aufwand verbunden, also das ist in der Praxis gar nicht mal so einfach zu. Rekonstruieren vom Equipment auf Aufwand her. Eine Abkürzung wäre da sich Lichtsituationen zu suchen, wo du von hellen Lichtsituationen in dunkle Situationen wanderst, das funktioniert sehr treffsicher an bedeckten Tagen. Den Look muss man aber dann auch mögen, der ist bestimmt nicht etwas für Jede und Jeden.

Für alle unter euch die aber zum Thema Licht & Praxis noch mehr dazu wissen wollen, für die habe ich 2024 den „Light Guide“ rausgegeben, den findet ihr auch unter dem Thema Education als Download Produkt bei mir auf der Webpage. Dieser ist in zwei Sprachen mit mehreren Praxisbeispielen samt Skizzen, damit du dich Outdoor in Zukunft leichter zurechtfinden kannst.

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